Eine weitere Sternstunde nach der Dresdner Aufführungsserie von Wagner »Tristan und Isolde« erwartet das Premierenpublikum am Abend des 23. März in der Semperoper, wenn sich der Vorhang für David Böschs großartig besetzte Neuinszenierung von »Die Frau ohne Schatten« hebt. Ebenfalls unter der Musikalischen Leitung von Christian Thielemann brillieren u.a. Camilla Nylund, Evelyn Herlitzius, Christa Mayer, Nikola Hillebrand und Eric Cutler in dem märchenhaftem Opernwerk, in welchem sich Richard Strauss‘ Partitur und Hugo von Hofmannsthals Libretto kongenial vereinen – und die Grenzen zwischen ätherischem Geisterreich und erbarmungsloser Menschenwelt musiktheatralisch überschreiten. 1919 kurz nach dem I. Weltkrieg in Wien uraufgeführt und wenig später erstmals in Dresden in einem deutschen Opernhaus zu erleben, fasziniert das geheimnisvolle Werk auch heute noch durch seine hochdramatisch Musik sowie poetische Sprache und stellt mit seinen fünf großen Hauptpartien und seiner großen orchestralen Besetzung an die Mitwirkenden hohe künstlerische Ansprüche. Ebenso anspruchsvoll für die Inszenierung ist die rätselhaft phantastische Handlung von der an ihrem unerfüllten Kinderwunsch verzweifelnden Kaiserin eines Traumlandes, die sich verführt durch die Amme auf einen bösen Pakt mit einer armen Färberin einlässt.
Foto: Premierenmotiv zu »Die Frau ohne Schatten« © Marton Perlaki. Das Motiv ist Teil des künstlerischen Konzepts zur Premierenpräsentation 2023/24 mit einer Serie von Arbeiten von Marton Perlaki.